Machbarkeitsstudie Ev. Kreuz-Kirche Bochum Leithe

Die heutige Kreuz-Kirche wurde 1929 vom Architekten Wilhelm Stommel als multifunktionaler Sakralbau entworfen. Schon damals „Gemeindehaus“ betitelt, erscheint das Bauwerk dementsprechend in gemäßigt moderner Form mit Putzfassade und schlichten Backsteinakzenten. An den zentralen Glockenturm schließt im Norden der große Gemeindesaal mit Bühne und Empore an. In dem kleineren Gebäudeteil quer zur Straße liegen ein Gymnastikraum der benachbarten KiTa, das Gemeinde-Café und kleinere Vereinsräume. Der allgemeine Rückgang von Gemeindemitgliedern und Gottesdienstbesuchern und das damit verbundene Sinken der Kirchensteuereinnahmen zwingt die Gemeinde perspektivisch über eine Aufgabe des Standortes nachzudenken. Das evangelische Kinder- und Jugendhaus der Diakonie interessiert sich für eine Nutzung des Gebäudes als Mutter/Vater-Kind-Einrichtung.

Kroos+Schlemper Architekten haben ein Konzept entwickelt, in dem hauptsächlich der große Gemeindesaal für die Mutter-Kind-Einrichtung umgebaut wird. Durch den Einbau einer 2. Ebene und eines zusätzlichen Treppenhauses kann das hierfür benötigte Raumprogramm nachgewiesen werden, während die verbleibenden Gebäudeteile weiterhin durch die Gemeinde genutzt werden können. Mit wenigen Eingriffen in die Fassade wird der dezent sakrale Charakter des Bauwerks erhalten, was die Identifikation der Gemeindemitglieder mit dem Gebäude aufrechterhält. Die in der Machbarkeitsstudie nachgewiesene technisch-bauliche Realisierung zu wirtschaftlichen Bedingungen ergänzt wunderbar die Weiternutzung des Gebäudes als Gemeinbedarfseinrichtung.